das Sakramentshaus von 1525, in der St.-Magnus-Kirche

das Sakramentshaus von 1525

Foto vom 25.05.2013
 

Sakramentshäuser sind turmartige kleine Gebäude innerhalb von Kirchen und dienen der Aufbewahrung der in der heiligen Messe gewandelten Hostien. Nach dem katholischen Glauben sind diese Hostien das Allerheiligste: der Leib Christi.

Sakramentshäuser gab es in der Gotik im heutigen Italien, Frankreich, Ungarn, Tschechien und Österreich, später in Belgien, den Niederlanden und in Österreich. Es gab sie auf vier-, sechs- oder achteckigem Grundriss in Höhen bis zu 20 Metern und in unterschiedlichen Ausführungen.

Den Gipfelpunkt der künstlerischen Entwicklung erreichte vermutlich Adam Kraft mit dem Sakramentshaus in St. Lorenz in Nürnberg. Fast gleichzeitig entwickelte sich die Blütezeit dieser Kleinarchitekturen im westfälischen Münster, als in den Werkstätten von Bernd und Johann Bunickman und ihrer Schüler Sakramentshäuser aus Baumberger Sandstein geschaffen wurden.

Die Entwicklung der Sakramentshäuser vollzog sich über Jahrhunderte. Anfangs wurde die Heilige Eucharistie in einem schlichten Wandschrank aufbewahrt.

Später wurde der Wandschrank zu einer mit Ornamenten oder Figuren geschmückten Nische umgearbeitet. In der Gotik erhielten einige Wandschränke einen vorkragenden Turm, der an mittelalterliche Kathedralen erinnerte.

Die Entwicklung verlief weiter zum freistehenden Sakramentshaus, in der das Allerheiligste wirkungsvoll und repräsentativ gezeigt und gleichzeitig von Missbrauch und Diebstahl geschützt wurde.

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