Foto vom 30.03.2017
 

Fachwerkspeicher von etwa 1800:

Zweigeschossiger Fachwerk-Speicher der Zeit um 1800 auf rechteckigem Grundriss. Geschossbauweise mit durchgehenden Wandständern und eingezapfter Zwischenbalkenlage. Wandgefüge mit langen Fußstreben ausgesteift. Drei Riegelketten. Ausfachung mit Handstrichziegeln. Fundamentierung mit Sandsteinschwellen. Dacheindeckung mit Falz-Ziegelpfannen. An beiden Giebelseiten Krüppelwalme. Giebeltrapeze nur leicht über Balkenüberstand vorkragend. Nordgiebel mit Kranbalken und Ladeluken für das Obergeschoss und das Dachgeschoss. Im Erdgeschoss an dieser Seite neben der Eingangstür eine in späterer Zeit eingebrochene Garagenzufahrt. Die Traufseite des Speichers zum Wirtschaftshof mit drei Eingängen.
Der zweigeschossige Fachwerkspeicher gehört zum Altbestand der Hofanlage und erhält dadurch erheblichen Denkmalwert. Im Urkataster ist er als quadratischer Bau eingetragen. Tatsächlich ist der heutige rechteckige Grundriss erst durch einen nachträglichen Anbau nach Süden entstanden. Die ursprüngliche quadratische Form ist gut aus der Position der langen Fußstreben im Wandgefüge erkennbar. Die frühere Kellernutzung (Braukeller) wird noch durch ein Sandstein-Türgewände an der Westseite dokumentiert.

Wohnhaus von 1880 auf Seite 1
 
Das Wohnhaus und der Fachwerkspeicher der Hofanlage Suttorp sind bedeutend für die Entwicklung der ländlichen Arbeits- und Produktionsverhältnisse in Everswinkel. Für die Erhaltung und Nutzung sprechen bauentwicklungsgeschichtliche (wissenschaftliche) und volkskundliche Gründe. Das Wohnhaus mit seiner im ländlichen Umfeld des Kreises Warendorf einzigartigen Architektur mit einer starken historischen Orientierung an städtischen und wirtschaftlichen Hausvorbildern des 15. und 16. Jahrhunderts (z.B. frühere Hausfassaden am Prinzipalmarkt in Münster/Drostenhof in Wolbeck u.a.) bezeugt die gehobenen Ansprüche des früheren Bauherrn.

Quelle: Gemeinde Everswinkel, Denkmal-Kartei, Blatt A 88, unter Nr. 7: Charakteristische Merkmale, eingetragen am 30.03.2017