Foto vom 01.11.2002
 

Zweistöckiger großformatiger Speicher aus dem Anfang des 19. Jahrhundert mit Krüppelwalmdach.

Das Gebäude in Fachwerk stöckig verzimmert, die Gefache mit Backstein ausgemauert. Eine Giebelwand im späten 19. Jahrhundert massiv in Backstein neu aufgemauert. Diese in historischen Formen gestaltet. Der Speicher wurde in den vergangenen Jahren umgebaut und wird zu Wohnzwecken genutzt. Dabei ist die Konstruktion jedoch erhalten geblieben. Insbesondere besteht noch der große Backraum im Erdgeschoss, in dem sich der weite Kamin erhalten hat.

Der Speicher ist bedeutend für die Gemeinde Everswinkel und die Entwicklung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse. Es handelt sich bei dem Gebäude um ein besonders repräsentatives und aufwendig ausgeführtes Beispiel des in der Region so zahlreichen Bautyps ländlicher Speicher. Im Gegensatz zu den meisten vergleichbaren Gebäuden hat er einen deutlich längsrechteckigen Grundriss und nähert sich auch in der Gestaltung zeitgleichen städtischen Wohnhäusern an. Damit wird nicht nur das Selbstverständnis des Schulze Zurmussen in seiner Umgebung dokumentiert, sondern auch verdeutlicht, wie eng schon in historischen Zeiten der Zusammenhang zwischen bäuerlichem Speichergebäude und ländlichen Nebenwohnhaus gewesen ist, etwa als Altenteiler. Für die Erhaltung und die Nutzung des Gebäudes liegen wissenschaftliche und volkskundliche Gründe vor.

Quelle: Gemeinde Everswinkel, Denkmal-Kartei, Blatt A 72, unter Nr. 7: Charakteristische Merkmale, eingetragen am 21.08.1991