Neugotische Backsteinkapelle, bezeichnet 1897, Freckenhorster Straße

Neugotische Backsteinkapelle, bezeichnet 1897

Foto vom 19.06.2003
 

Wegekapelle Schulze Wartenhorst

Gegenüber den Häusern Jüttner/Tertilt an der Freckenhorster Straße wird an dieser Wegekapelle bei der Fronleichnamsprozession der Segen zum zweiten Mal erteilt. An dieser Stelle stand früher ein alter Barockbildstock aus der Zeit des Pfarrers Marxs als dritte Station des schmerzhaften Rosenkranzes ("Der für uns ist mit Dornen gekrönt worden"). Das Relief wurde beim Bau der neuen Kapelle abgemeißelt, der Stein wiederverwendet.
Das neugotische Backsteingebäude ist reich gestaltet. Das Portal zeit über dem Türsturz ein verziertes Giebelfeld (Tympanon) aus Sandstein, die Seiten zieren Strebepfeiler mit Sandsteinabdeckung. Das Dach mit Längs und Querdach ist in Kreuzesform gebildet. Von den Seiten fällt Licht durch zwei spitzbogige Fester mit Originalverglasung und Heiligenbildern in das Innere. Fußboden und die Wände, im unteren Bereich, sind gefliest. Die Nische birgt die lebensgroße Plastik einer Pietà auf einem dekorierten Sockel mit Deckplatte. Maria, in Frontalansicht, in Kopftuch und gefaltetem, über der Brust gehaltenem Überwurf, stützt mit ihrem hochgezogenen rechten Bein und ihrem Arm den Leichnam Christi, der so auf ihrem geöffneten Schoß ruht. Vom leblosen Körper fällt der rechte Arm angewinkelt herunter, die Beine knicken am Knie ab, die Unterschenkel fallen kraftlos herunter. Ein breites gefaltetes Lendentuch bedeckt die Hüfte und die Oberschenkel. Die Häupter Mariens und Christi neigen einander zu.
Das Denkmalamt urteilt so: "qualitätsvollste Wegekapelle der Gemeinde."

Inschrift Vorderseite:
Drück deines Sohnes Wunden
So wie Du sie hast empfunden
Tief in meine Seele ein.
Für mich ist sein Blut geflossen
Lass mich einen Mitgenossen
Seines bitteren Leidens sein.

Inschrift auf der Rückseite: Erbaut von der Familie Schulze Wartenhorst 1897
Eigentümer: Familie Schulze Wartenhorst
Zeit: 1897
Restauriert: 1991

Quelle: Erwin Buntenkötter und Albert Reinker, Bildstöcke und Wegekreuze in Everswinkel, November 1996

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