Pfarrkirche St. Magnus, 13. - 19. Jahrhundert, Kirchplatz

Pfarrkirche St. Magnus, 13. - 19. Jahrhundert

Foto vom 09.02.2003
 

An beiden Seiten des Portals befinden sich in den Sandsteinrahmen tiefe Schleifrillen und Schleifgrübchen, die offensichtlich nachträglich in den Stein eingeschliffen worden sind. Es gibt dafür die verschiedensten Deutungen, ohne dass man für die eine oder die andere einen Beweis erbringen kann, denn schriftliche Aufzeichnungen gibt es dazu nicht. Zitat: Dr. Gottfried Kiesow, Kulturgeschichte sehen lernen, Band 1, 1997.

Solche Schleifrillen kommen an Kirchentüren in ganz Deutschland vor - auch in Norddeutschland an Backsteinkirchen. Backsteine sind zum Schärfen von Werkzeug ungeeignet.

Ein Erklärungsversuch für die Rillen ist:
Im 16. bis 18. Jahrhundert gab es viele unsichere Zeiten durch Kriege, durchziehende Soldaten oder entlassene Söldner. Zur eigenen Sicherheit trugen Kirchengänger aus den Bauerschaften auf dem langen Fußweg zur Kirche Lanzen, Speere oder ähnliche Waffen mit sich. Am Rahmen neben der Kirchentür wurden die Waffen symbolisch stumpf gemacht, weil man den geheiligten Kirchenraum mit scharfen Waffen nicht betreten durfte.
Die Schleifrillen verraten uns aber: Hier war der Eingang!

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