Festhalle wird zur Jecken-Hochburg


Die WN vom 10.Februar 2020

Everswinkel- Karneval for future: Unter diesem Motto stand am Samstagabend die 50. Karnevalsparade des Elferrates des MGV/BSHV in der Everswinkeler Festhalle. Wer glaubt, dass die Karnevalisten mit dem Motto die weltweiten Klimaproteste aufs Korn nehmen wollten, der irrt. Vielmehr betonten die beiden Präsidenten Christian Meierhoff und Alexander Schlüter , dass der Karneval die Menschen zusammenbringe, Freude vermittle und im Vitusdorf nicht wegzudenken sei.


MGV/BSHV Karnevalsparade 2020

 
Mit lauten Helau-Rufen wurden der Elferrat und der Spielmannszug Alverskirchen von den rund 600 bunt kostümierten Narren empfangen. Die Musiker verstanden es, mit bekannten Hits aus der fünften Jahreszeit die Stimmung anzuheizen. Im Anschluss nahmen die Tanzsterne die Jecken mit auf eine Exkursion in das Great Barrier Reef. Die zehn Tänzerinnen werden von Anna Glatzel und Franziska Ruch trainiert und sind die jüngste Formation im heimischen Karneval.
Nachwuchs bekommen hat in letzter Zeit der MGV. Um den Chorgesang im Vitusdorf dauerhaft zu etablieren, hatten sich die Männer dazu entschieden, einen Projektchor ins Leben zu rufen, in dem auch Frauen mitsingen können. Der neue Chor gab Kölsches Liedgut wie Jetzt gehts los oder Wenn nicht jetzt, wann dann zum Besten. Ein Höhepunkt war der Auftritt der Süßen Helga (Martin Tschirnich), die im Quatsch Comedy Club in der Talentschmiede im Friedrichstadtpalast in Berlin zuletzt als Newcomerin aufhorchen ließ. Mit frecher Berliner Schnauze erzählte Helga aus ihrem Eheleben (Vorher war ich ledig, jetzt bin ich erledigt) und dem Leben in der DDR. Im Publikum blieb kein Auge trocken, und in Dr. Barthold Deiters fand Helga einen potenziellen neuen Ehemann. Ihren momentanen habe sie nämlich aus der Zeitung, und da steht er auch bald wieder drin auf der letzten Seite.
Derweil waren die XXL-fen aus Wolbeck in gefährlicher Mission unterwegs. Denn der griesgrämige Joker versuchte mit Hilfe seiner ebenso berüchtigten, wie gefährlichen Begleitung Harley Quinn aus dem Gefängnis auszubrechen und den Karneval zu sabotieren. Glücklicherweise konnten die Agenten und Superhelden in einer fulminanten Tanzshow das drohende Unheil abwenden. Erst nach zweifacher Zugabe durften die XXL-fen die Bühne wieder verlassen. Noch vor der Programmpause zeigten die Blau-Weißen Funken unter der Leitung von Sandra Altefrohne und Johanna Becker ihren neuen Gardetanz. Ihr habt wieder zu 120 Prozent abgeliefert, rief Alexander Schlüter den 16 Tänzerinnen zu. Eine Aussage, die auch für die Präsidentengarde galt.
Erstmals an der Seite von Tanzmariechen Fritzi Perdun tanzte Robin Roling. Trainiert wird die Garde übrigens von Lisa Tresp, und als Zugabe gab es eine Einlage zur Musik von Ich bin der Bierkapitän. Es folgte der Auftritt der Kanoniere. Ohne große Worte zeigte die Truppe um Kommandeur Robert Schoppmann den Karnevalisten, was am Schützenfestsonntag so alles auf dem stillen Örtchen passiert und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.
Nach dem Schautanz der Blau-Weißen Funken zauberte der MGV/BSHV plötzlich Martin März alias Martin Tschirnich, der zuvor die Süße Helga verkörpert hatte aus dem Hut. Tschirnich brachte mit seinen vom Ballermann bekannten Schlagern Zum Himmel und zurück sowie Höllenspaß die Stimmung endgültig auf den Siedepunkt. Wenig später marschierten alle Akteure des Abends mit dem Spielmannszug Alverskirchen zum großen Finale auf die Bühne und gaben damit das Startsignal für eine noch lange andauernde Karnevalsnacht.Für die passende Musik sorgte die Band 2nights. Frank Rohlmann sowie Johannes Peveling wurden derweile an der Theke als Elferratsmitglieder verabschiedet.