Wohnhaus und Fachwerkspeicher, Hof Suttorp, Müssingen 41

Wohnhaus und Fachwerkspeicher, Hof Suttorp

Foto vom 30.03.2017
 

Wohnhaus von etwa 1890:
Zweigeschossiger, fünfachsiger Backsteinbau in der Art eines älteren, münsterländischen Herrenhauses. Die beiden Giebel als Staffelgiebel mit über Eck gestellten Werksteinfialen ausgebildet. Vor der Haustür in der Mittelachse fünfstufige Freitreppe (in den 60er Jahren verändert). Stichbogige Fenster mit Werksteingewänden. Zwischen den drei Mauerankern in der Giebelspitze Sandsteinfigur des Hl. Josef. Türinschrift: An Gottes Segen ist alles gelegen. Linke Traufseite zu zwei Achsen mit Tür rechts; modernes Vordach; unter der Traufe Konsolenfries; zwei alte, hölzerne Dachhäuschen übergiebelt und mit spitzen Aufsätzen. Rückgiebelseite verputzt zu drei Achsen; Giebelgestaltung hier wie vorne, aber ohne Figur. Nach Norden traufenständiger, zweigeschossiger Flügelbau. Im schmiedeeisernen Tor zwischen dem Wirtschaftshof und dem Wohnhausvorplatz die Datierung Anno 1889 sowie die Initialen BS und MB.Der zweigeschossige Backsteinbau stellt mit seinen Staffelgiebeln und den über Eck gestellten Fialen zweifellos eine bauliche Besonderheit dar, die der historischen Vorrangstellung des Hofes Suttorp innerhalb der Drei-Höfe-Gruppe entspricht.

Zum Vergleich die Federzeichnung von Albert Reinker
 
Fachwerkspeicher von etwa 1800 auf Seite 2
 
Das Wohnhaus und der Fachwerkspeicher der Hofanlage Suttorp sind bedeutend für die Entwicklung der ländlichen Arbeits- und Produktionsverhältnisse in Everswinkel. Für die Erhaltung und Nutzung sprechen bauentwicklungsgeschichtliche (wissenschaftliche) und volkskundliche Gründe. Das Wohnhaus mit seiner im ländlichen Umfeld des Kreises Warendorf einzigartigen Architektur mit einer starken historischen Orientierung an städtischen und wirtschaftlichen Hausvorbildern des 15. und 16. Jahrhunderts (z.B. frühere Hausfassaden am Prinzipalmarkt in Münster/Drostenhof in Wolbeck u.a.) bezeugt die gehobenen Ansprüche des früheren Bauherrn.

Quelle: Gemeinde Everswinkel, Denkmal-Kartei, Blatt A 88, unter Nr. 7: Charakteristische Merkmale, eingetragen am 30.03.2017

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