Foto vom 28.03.2003
 

Lourdes-Grotte, errichtet um 1895

Die Lourdes-Grotte ist auf einem angeschütteten Hügel und unter einer großen Eiche stehend, aus Schlackenstein errichtet, durchsetzt mit Marmorbruchstücken, farbigen Glassplittern und Muscheln. In der Grotte ist die Lourdes-Madonna erhalten, nicht aber die Bernadette Figur. An der Grotte links ist ein Engel (nach Angabe der Eigentümer nach erhaltenen Bruchstücken erneuert). Hügel heute mit Efeu bewachsen, ehemals jedoch mit verschiedenen Steinen und Muscheln gestaltet. Direkt unter der Grotte waren in großen Buchstaben "A" und "M" ineinander verschlungen und am Fuße des Hügels war ein Rosenkranz gelegt. Die Grotte gehörte zu einer Einsiedelei, die nach 1870 vom Pater Brück, ein Verwandter der Familie Dernebockholt, dort eingerichtet wurde.

Ein Foto von 1895/96 zeigt bereits diese Grotte. Auf dem Wege zur Eremitage waren ehemals noch weitere Stationen errichtet, ähnlich einer Kreuzwegstation. Durch Fotografien sind Grotten mit fast lebensgroßen Figuren und Szenen wie "Jesus im Ölgarten" und "Die drei schlafenden Jünger" überliefert. Das Haus des Einsiedlers ist vor einigen Jahren abgebrannt; Stallungen sind erhalten, die jedoch nicht denkmalwert sind.
Die Grotte ist bedeutend für die Gemeinde Everswinkel, weil sie ein kulturhistorisches Zeugnis der Volksfrömmigkeit des Ortes Alverskirchen ist. Sonntags pilgerten Besucher zum Einsiedler und bedachten ihn mit Almosen, für die er im Garten des Anwesens die Grotte mit den religiösen Bildwerken bauen ließ. In der Nachfolge wurde am Hof Schuter 7 1990 eine ähnliche Grotte errichtet. Für die Erhaltung und Nutzung sind volkskundliche und wissenschaftlich-orstsgeschichtliche Gründe maßgebend.

Quelle: Gemeinde Everswinkel, Denkmal-Kartei, Blatt A 70, unter Nr. 7: Charakteristische Merkmale, eingetragen am 15.10.1990